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Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof für Tierrechte in Genf für die Abschaffung der Stierkämpfe |
Ingeborg Livaditis, Vorsitzende
Seit dem Stierkampf-Prozess vom
24.11.2003 in Brüssel, an dem zwei Vertreterinnen unseres Verbands
teilnahmen, hat sich die Debatte um die Corridas verschärft. Die
Stierkampflobby tritt immer aggressiver in Erscheinung.
Angesichts dieser Entwicklung kam der Internationale Gerichtshof
mit Sitz in Genf am 23.06.08 erneut zum Thema Stierkampf zusammen. Der
Gerichtshof ist ein Organ der im Jahre 1979 von Franz Weber gegründeten
Vereinten Tiernationen (United Animal Nations - U.A.N.). Er ist eine
internationale Organisation, die nach dem Muster der Vereinten
Nationen aufgebaut ist. Weltweit sind 120 Mitgliederorganisationen
angeschlossen, darunter auch wir. Der Tiergerichtshof ahndet in
öffentlichen Prozessen schwere Vergehen gegen die Tierwelt, die von den
ordentlichen Gerichten nicht erfasst werden, und zieht die
Verantwortlichen zur Rechenschaft, wenn nötig bis hinauf zu Ministern
und Regierungsoberhäuptern. Er besteht aus einem Präsidenten, zwei
Beisitzern und sechs bis zwölf weiteren Mitgliedern, die unter den am
Verfahren teilnehmenden Tierschutzorganisationen ausgewählt werden.
Die Tierprozesse finden seit 26 Jahren regelmäßig im Beisein der
Internationalen Presse und unter Mitwirkung namhafter Juristen und
Experten statt. Die Verhandlung erfolgt durch Simultanübertragung in
deutsch, französisch, englisch und spanisch.
Angeklagte waren die für den Stierkampf
hauptverantwortlichen Politiker, in deren Länder noch immer Stierkämpfe
durchgeführt werden und die somit eine barbarische Tradition fördern:
Chefanklägerin war Rechtsanwältin
Caroline Lanty, Präsidentin des Französischen Tierschutzes. Sie wurde
von einem Gremium aus Juristen, Experten des europäischen Rechts sowie
der Veterinärmedizin, der Tierpsycholgie und Humanpsychiatrie
unterstützt.
Unser Vorstandsmitglied Dagmar Oest
wohnte erneut dem Stierkampfprozess bei. Nach Abschluss des Urteils
mailte sie uns sofort ihren Bericht, damit wir noch am selben Abend die
folgende Pressemitteilung herausgeben konnten.
Via Satellit wurde live aus Kolumbien
ein ehemaliger berühmter Torero zugeschaltet. Dieser war bei einem Kampf
so schwer verletzt worden, dass er zunächst gelähmt war und jetzt
gehbehindert ist. Bei seinen verschiedenen Reha-Maßnahmen im Ausland
erfuhr er zum ersten Mal Ablehnung und Abscheu wegen seines Berufes. Er
schilderte furchtbare Details aus seinen vielen Kämpfen, die ihn zwar
zum Nachdenken angeregt hatten, allerdings erst nach seiner Verletzung.
Der Ex-Torero gründete in Medellin eine Tierschutzorganisation und
kämpft nun energisch gegen die Corridas.
Aktion: Fordern Sie EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel zur Streichung von Steuergeldern für Stierkämpfe auf.
Musterbrief:
Sehr geehrte Frau EU-Kommissarin Fischer Boel,
ich bin entsetzt, dass Stierkämpfe durch die EU subventioniert werden.
Dagegen lege ich schärfsten Protest ein. Steuergelder der EU dürfen
nicht für verabscheuungswürdige Spektakel eingesetzt werden. Stierkämpfe gehören EU-weit verboten! Wir sollten Achtung vor Lebewesen haben und Tiere schützen.
Mit freundlichen Grüßen
Aus: Tierschutz aktuell 2/2008
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